Ziele

Breitensportangebot mit den Schwerpunkten:

  • Pflege des Skilaufs mit Gleichgesinnten
  • Pflege des Breitensports in allen Varianten:
  • Verbesserung skiläuferischer Fähigkeiten in allen Altersstufen
  • Aus- und Fortbildung von Übungsleitern
  • Skigymnastik
  • Skilauf mit Blinden und Sehbehinderten
  • Hochgebirgstouren
  • Training für Rennlaufinteressierte
  • RE-Ski
  • Sommeraktivitäten

Die 1979 gegründete Skiabteilung ist Mitglied im Hessischen Skiverband e. V. und seit 1994 Träger der Fritz Wildung-Plakette.

In unseren Zielen sehen wir uns mit ständig steigenden Mitgliederzahlen auf über 300 bestätigt. Durch den Mangel an Schnee in unserer Region erfreut sich das Fahrtenprogramm im Winter großer Beliebtheit. Es findet, in bescheidenem und ruhigem Rahmen abseits der üblichen, schrillen Eventszenen des Wintersports, in kleinen Pensionen oder mit urigem Hüttenleben statt. Diese Atmosphäre wird von den Mitgliedern bei den Fahrten und im Vereinsleben sehr geschätzt und hat inzwischen eine ganze Generation Jugendlicher in ihrer Einstellung und in ihrem Verhalten im Skisport geprägt. Es hat sich neben dem Inklusionsaspekt sehbehinderter Menschen eine preiswerte und sehr gut funktionierende Wintersportperspektive für Familien mit Kindern herausgebildet. Die Skiabteilung hebt sich von vielen anderen (Schicki-Micky-)Angeboten auf dem Markt ab und dies spricht sich offensichtlich herum, wie die Teilnahme immer neuer Familien zeigt. Die Kinder der ersten Fahrten sind inzwischen erwachsen, führen die Tradition fort und können sich Skifahren anders als in einem bescheidenen (aber feinen) Skigebiet, in einer einfachen Unterkunft, in einer Gruppe und in umweltverträglichem und sozial-integrativem Rahmen gar nicht vorstellen. Ihnen braucht man über Ökologie, über soziales Verhalten in einer Gruppe und angemessenes Verhalten in den Bergen nichts zu erzählen - sie leben es! Gerade heutzutage, wo fast nur noch über den Erziehungsmangel, auch in Vereinen, geklagt wird, lebt die Skiabteilung ein leuchtendes Gegenbeispiel.

Einen besonderen Schwerpunkt in unserer Abteilung hat die Aus- und Weiterbildung unserer Übungsleiter, die dadurch ganz wesentlich zur Verbesserung der skiläuferischen Fähigkeiten unserer Mitglieder beitragen.

Inklusion blinder und sehbehinderter Menschen - Blindenskilauf

Fritz Wildung PlaketteSeit Gründung nehmen Sehgeschädigte an Skifreizeiten teil (Einzelheiten unter dem Link Blindenskilauf). In Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität Marburg ist ein Curriculum zur Zusatzqualifikation von Sportstudenten "Sport mit Sehgeschädigten" Schwerpunktfach Blindenskilauf entwickelt worden. Das Marburger Konzept wurde 1992 sowohl auf dem ersten internationalen Kongress für den Blindenskisport in St. Moritz / Schweiz als auch in der internationalen Beratungskommission "SKIFAHREN MIT BLINDEN" bei der konstituierenden Sitzung in Lugano durch H. Herwig vorgestellt.

Nach 15jähriger erfolgreicher Arbeit im Blindenskilauf verlieh der Deutsche Sportbund (DSB) am 2. Dezember 1994 der Skiabteilung "für vorbildliche Maßnahmen im Sport mit Blinden und Sehbehinderten ..." die Fritz-Wildung-Plakette

RE-Ski

Bedingt durch den demographischen Wandel, ein breites Spektrum medizinischer Möglichkeiten bei Verletzungen und neuartigem Skigerät, zeichnet sich seit einigen Jahren im Skisport eine neue Sparte ab: Seniorensport, Rehasport, Gesundheit und Prävention. In Hessen einzigartig bietet der Verein seit 2013 mit einem eigens dafür entwickelten Konzept ambitionierten Skifahrerinnen und Skifahrern, die auch im Alter oder nach Verletzungen ihr Hobby nicht aufgeben wollen, „RE-Ski“-Kurse an.

Hermann Herwig, langjähriger Vereinslehrwart, Mitglied des Landeslehrteams Ski Alpin, Ausbilder in verschiedenen Instituten und zahlreichen anderen Gremien engagiert, sammelte 2004 bereits als DSV-Skilehrer in einem Modelllehrgang mit Re-Sports-Zertifikat Erfahrungen und Ideen für ein ihm sehr am Herzen liegendes Projekt. Ausgehend von seinen Beobachtungen, Erfahrungen und Studien zur Biomechanik im alpinen Skilauf, entwickelte er ein methodisch-didaktisches Konzept zu „RE-Ski“. Dabei griff er auf wissenschaftliche Studien, 30 Jahre Erfahrung im Behindertensport und Skilehrwesen ebenso zurück wie auf persönliche Erfahrungen und die seines Sohnes Tim als selbst Betroffener. Unterstützung fand das Projekt durch den ehemaligen Leiter des Sportmedizinischen Instituts Frankfurt am Main, Prof. emer. Dr. med. Böhmer, Prof. Dr. Dr. med. Wilke, Chefarzt des Elisabethklinikums in Olsberg  und Uwe Happel, Leiter des Rehabilitationszentrums Reha Fit in Marburg. Nach einjähriger intensiver Vorbereitung konnte Herwig auf Bezirksebene im Januar 2013 im Tannheimertal sein Pilotprojekt zum Vermittlungskonzept für gelenk- und kraftschonendes Skifahren mit Betroffenen erfolgreich erproben. Unterstützt wurde er vom Skilehrerteam H.-G. Scherer, J. Scherer, T. und M. Herwig und M. Eisenburger. Der Lehrgang diente vor allem der weiteren Evaluation im Rahmen von Weiterqualifizierungslehrgängen.

 

In den Folgejahren entwickelte sich RE-Ski zu einem zukunftsfähigen Konzept. Andenken des 2015 verstorbenen Initiators H. Herwig hofft das RE-Ski-Team noch vielen Skifahrern die Freude am Skisport erhalten bzw. zurückgeben zu können.